Rückblick 2018
Das Jahr startete wie immer mit der Obstbaumpflege unserer in der Landschaft verteilten 250 Bäume. Hinzu kamen zwei Dutzend alte Obstbäume, bei denen wir durch behutsame Pflege die Lebenszeit verlängern wollen. Wenn die Sicherheit nicht gefährdet ist, erhalten wir auch Totäste für Vögel und Insekten. Dass sich die Pflege zudem wegen der tollen Apfelvielfalt und dem daraus gekelterten Saft lohnt, konnten wir im Herbst eindrucksvoll erleben. 280 Liter spendeten wir an Schule und Kindergärten.
Unser spezielles Jahresthema war „Erhalt der Insektenvielfalt“, das wir mit einem Kinofilm „Wildbienen und Schmetterlinge“ im Zehentstadel eingeläutet haben. Über das Jahr verteilt trafen wir uns immer wieder im BN-Garten am Maria-Hilf-Berg, um die dort im Umfeld vorkommenden Insekten mit Büchern oder per Foto und später im Internet zu bestimmen. Dabei konnten wir 569 Arten feststellen und melden. Einige schwer bestimmbare müssen wohl noch länger beobachtet werde. So werden wir unsere Exkursionen noch auf die nächsten Jahre ausdehnen, um ein verlässlicheres Bild über das Insektenvorkommen in diesem noch recht natürlichen Umfeld gewinnen zu können.
Im Juni hatten wir auch einen Lichtfang für Nachtinsekten angeboten, vorher genossen wir die Abendstimmung am Lagerfeuer bei Stockbrot und Gesang zur Gitarre. Außerdem wurde der Bau von Insektenhäusern für Kinder mit Eltern gut angenommen. Beim Foto- und Malwettbewerb konnten wir durch die Zusammenarbeit mit der Schule rund 100 Werke ausstellen und prämieren.
Natürlich haben wir das Volksbegehren zum Erhalt der Artenvielfalt intensiv unterstützt. Zur Verschonung der Wiesenknopf-Ameisenbläulinge haben wir an Straßenböschungen Schilder aufgestellt, um die sommerliche Mahd und damit den sicheren Tod für die Schmetterlinge und Raupen zu verhindern.
Als kleine Gegenleistung für die jährlich von Schülern durchgeführte Lammlgraben-Reinigung (Bachpatenschaft), boten wir für die 4. Klassen in je zwei Schulstunden einen Mikroskopier-Workshop für Wasserlebewesen an. Die jungen Forscher beobachteten begeistert Bakterien, Algen und Pantoffeltierchen bei bis zu 500-facher Vergrößerung.
Viel Zeit und Kraft nahm auch der Kampf gegen den geplanten Supermarkt-Standort im Labertal ein. Wir wollten die Bevölkerung zunächst auf die ungünstige Lage abseits vom Ortskern und inmitten unberührter Natur aufmerksam machen. Deshalb protestierten wir an einem Samstagvormittag mit Transparenten am Standort und hatten die Umrisse des zunächst geplanten Gebäudes mit Heliumballons abgesteckt. Aus den Reihen des BN hat sich dann auch die Bürgerinitiative „Unverbautes Labertal“ (www.bi-labertal.de) gegründet, die sich unvermindert weiter für den Erhalt des freien Labertals und eine alternative Standortwahl einsetzt. Mit 600 Unterschriften kann ein Bürgerbegehren gestartet werden, falls das Vorhaben durch Kreistag (Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet) und Regierung genehmigt wird.
Alexander Pöppl