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Erste Pressemitteilung des Bündnisses Mobilität neu denken: „Mobilität neu denken“ – ohne Sallerner Regenbrücke

Der Bau der Sallerner Regenbrücke wäre ein fataler Fehler, sagt ein neues, breit aufgestelltes gesellschaftliches Bündnis. Es nennt sich „Mobilität neu denken- ohne Sallerner Regenbrücke“ und hat sich als Ziel gesetzt, die Sallerner Regenbrücke zu verhindern, um zusätzlichen motorisierten Verkehr in der Stadt zu verhindern; es verweist auf verkehrliche Alternativen im Stadtentwicklungsplan 2040.

24.01.2024

Mit dem Umbau des Lappersdorfer Kreisels, mit dem Neubau der Sallerner Regenbrücke und dem Umbau des nördlichen Abschnittes der Nordgaustraße soll eine Verkehrsplanung von vor 50 Jahren, ohne Anpassung an die Mobilität und die Bedürfnisse der Menschen von heute, umgesetzt werden. Halt so wie immer!

Im Bündnis „Mobilität neu denken – ohne Sallerner Regenbrücke“ sind jetzt schon folgende Regensburger Gruppen vertreten: Architekturkreis, Altstadtfreunde, Bund Naturschutz (BN), Forum e.V. Regensburg, die BI „Lebensqualität ohne Stadtautobahn“ LOS, Fridays for Future, ADFC, Grüne/B90, ÖDP und der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD). Alle eint das Ziel Klimaschutz, Schutz der Stadt vor noch mehr motorisierten Individualverkehr, Verhindern von klimaschädlichen Emissionen und Aufzeigen von Alternativen für den täglichen Mobilitätsbedarf im Stadtgebiet und Umgebung.

Verkehrsexperte Wolfgang Bogie vom VCD sagt: „Das Projekt stammt aus der Zeit, in der man noch ideologisch autogerechte Städte bauen wollte. Städte für Autos, nicht für Menschen, die in den Städten leben wollen.“ In diesem Fall, mit dem Bau der Sallerner Regenbrücke, breitet man großzügig die Arme aus für noch mehr Autoverkehr von Norden in die Stadt, obwohl es da ja schon eine Brücke in ca. 800 m Entfernung gibt. Mit der neuen vierspurigen Brücke über den Regen und die Sportplätze in Sallern wird in der Stadt noch mehr Autostau entstehen, besonders an der DEZ-Kreuzung und auf der Nibelungenbrücke. Ist das das, was die Regensburger wollen? Noch mehr PKW- und LKW-Verkehr mitten in der Stadt?

Pressesprecherin Sophia Weigert von FFF (Fridays for Future) Regensburg betont: „Dieses Projekt beruht auf einer veralteten Stadtplanung. Wir können nicht den Bedürfnissen der heutigen und zukünftigen Regensburger:innen begegnen, indem wir die Verkehrsplanung von vor fast 50 Jahren (Regensburg-Plan 1977) zugrunde legen.“
Weigert fügt hinzu: „Die Stadt Regensburg schreibt und beschließt Klimaziele, die zur Umsetzung solch eines verkehrlichen Monsterprojektes für den Auto- und LKW-Verkehr in keiner Weise passen.“ Im Stadtentwicklungsplan „Regensburg-Plan 2040“ verweist sie auf das Kapitel „Mobilität neu denken“, in dem Alternativen als Ziele gesetzt werden.

Die Mobilität der Zukunft muss folgende, aufeinander abgestimmte Ziele verfolgen, heißt es dort:

  • den Umweltverbund stärken, sowohl in der Stadt als auch im Umland.
  • der Modal Split muss kontinuierlich zugunsten des Umweltverbunds (Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV) verändert werden. Dafür muss die Infrastruktur für Radfahrer und den ÖPNV deutlich verbessert werden.
  • wo immer möglich, müssen Straßenräume rückgebaut und entsiegelt werden.
  • Public
  • Stellplätze im öffentlichen Straßenraum verringern. Autofahrer aus dem Umland sollen bevorzugt an Park & Ride-Stationen am Stadtrand oder noch besser bereits an wohnortnahen Bahnhaltepunkten umsteigen.

Im Stadtentwicklungsplan werden zwei große konkrete alternative Leitprojekte aufgeführt: Erstens der Bau des Kernnetzes der Stadtbahn und Sicherung des weiteren Netzausbaus im Stadtgebiet sowie der optionalen Weiterführung ins Umland. Zweitens, die Einführung eines S-Bahn-ähnlichen Verkehrs auf den vorhandenen Eisenbahnstrecken. In der zeitlichen Zusammenführung dieser beiden Projekte in den 30`iger Jahren wird der Pendlerverkehr aus Norden attraktiv bedient.

Andreas Eckl und Bernd Rohloff vom Vorstand Architekturkreis Regensburg, schlagen vor: „Warum nicht die geplante Stadtbahn im Norden vom ALEX, in einem zweiten Entwicklungsschritt, bis zum Lappersdorfer Kreisel führen und dort eine Park&Ride-Station am Stadtrand errichten, statt eine Mobilitätsdrehscheibe mit teurem Parkhaus am Unteren Wöhrd?

Raimund Schoberer von BN ergänzt: „Wer im Stadtentwicklungsplan 2040 ankündigt, er möchte eine Verkehrswende, muss auch den Mut haben, alte Zöpfe, wie das Bauvorhaben Sallerner Regenbrücke, abzuschneiden.“ Der Schutz des FFH-Gebietes, der Regenauen und der Frischluftschneise für die Stadt stehen für ihn im Vordergrund.

Der Sprecher der Bürgerinitiative LOS der Anwohner, Werner Mayer, bestätigt, mit dem Bau der Sallerner Regenbrücke werde dem Auto- und LKW-Verkehr eine zusätzliche leichte Zufahrt in die Stadt ermöglicht, die für viele Anwohner mehr Lärm und Emissionsbelastungen bringt, vom Stadtnorden bis in den Stadtosten.Im Prinzip werde parallel zur Autobahn eine Stadtautobahn für immer und ewig asphaltiert.

Regensburg hat die Chance zu einer nachhaltigen Verkehrswende für seine Bürger:innen, mit dem konsequenten Ausbau des Schienenverkehrs mit S-bahnähnlichem Takt, einem attraktiven höherwertigen öffentlichen Nahverkehr mit einer neuen Stadtbahn und schließlich der Umsetzung des beschlossenen Fahrradhauptradrouten-Netzes. Mobilität neu denken heißt aber auch, wie in anderen Städten in Deutschland, in der Stadtverwaltung deutlich mehr Personal einzusetzen. Einerseits, um die Mobilität der Zukunft aufzubauen, wie sie im Stadtentwicklungsplan vorgegeben wird, und andererseits, um den Regensburger:innen zu erklären, warum eine CO2-freie Mobilität wichtig ist, für eine lebenswerte Zukunft in ihrer Stadt.

Mit freundlichen Grüßen das Bündnis „Mobilität neu denken – ohne Sallerner Regenbrücke“


Für Rückfragen stehe wir gerne zur Verfügung:

Wolfgang Bogie, VCD e.V. wolfgang.bogie@gmx.de Mobil 0160 7108815
Vorsitzender Kreisgruppe Regensburg Bund Naturschutz in Bayern e. V. Dr.-Johann-Maier-Straße 4, 93049 Regensburg Tel. 0941/230-90, Tel. priv. 0176 / 61328708
Sophia Weigert von FFF Fridays for Future 0151 5940 7118

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