Rückblick 2022
Nach der Corona–Pause konnte sich die OG Anfang Juni über viele Interessierte anlässlich des Vortrags über Wildbienen freuen. Weil das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ zu diesem Zeitpunkt bereits drei Jahre zurück lag, war es der Schierlinger OG Ortsgruppe ein besonderes Anliegen, dass dieses Thema nicht in Vergessenheit gerät. Der Referent Robert Zimmermann, der für seine Masterarbeit die Wildbienen- und Wespenfauna Regensburgs und Umgebung untersucht, erläuterte die Unterschiede zur klassischen Honigbiene, präsentierte vergessene Datenschätze aus dem 19. Jahrhundert und berichtete von seinen Funden der letzten Jahre. Fast 600 Wildbienenarten sind in Deutschland heimisch. Viele der besonders interessanten Arten haben spezielle Ansprüche, die man kennen sollte, wenn man Wildbienen schützen und einen Lebensraum bieten möchte. Im Anschluss an den Vortrag bot sich die Gelegenheit Fragen zu stellen was auch rege genutzt wurde.
Da Robert Zimmermann auch zum Thema Wespen forscht und auch hier Interesse besteht, wird es sicher nicht das letzte Mal sein, dass er als Referent die OG bereichert.
Zur Führung ins Naturschutzgebiet „Niedermoor“ bei Niederleierndorf lud die OG an einem Augustsonntag ein. Aufgrund des hohen Grundwasserpegels in der Aue bildeten sich hier im Lauf der Jahrhunderte ausgedehnte Niedermoore, die vom Menschen nur extensiv genutzt werden konnten. In den letzten Jahrzehnten wurden die Niedermoore durch Entwässerung und Nutzungsintensivierung auf eine geringe Größe zurückgedrängt. Diplombiologe Robert Hierlmeier erläuterte die Bedeutung und Pflege des Gebiets, das im Rahmen des Labertal-Projekts bereits seit den 90iger Jahren entwickelt wurde. Ziel des Projektes ist unter anderem die Lebensraumqualität für bodenbrütende Vogelarten zu verbessern. Ebenso ist der Moorschutz auch direkt vor unserer Haustür ein aktuelles Thema. Welche Chancen und Probleme damit verbunden sind, aber auch wie das Gebiet in der Vergangenheit genutzt wurde, erfuhr man bei dieser rund 2–stündigen Exkursion. Im Anschluss wurde im Zachhof in Niederleierndorf eingekehrt. Eine spontan durch die Inhaber angebotene Führung durch den historischen Bauernhof rundete diesen interessanten Tag ab.
Eine Mitgliederversammlung mit Neuwahlen beschloss Ende Oktober das Jahr 2022 für die Ortsgruppe. Nachdem die langjährige Vorsitzende, Martina Kümpfbeck, einen Überblick über die Aktivitäten, Projekte und Bemühungen der Ortsgruppe über die letzten 5 Jahre gegeben hatte (u. A. Besichtigung und Beurteilung der Ausgleichsflächen, Erneuerungen der Beschilderung im Wiesenbrütergebiet, angestrebte Flächenankäufe, eine Pilzführung,…), gab der Kassenwart, Andreas Straßer, den Kassenbericht ab. Martina Kümpfbeck gab den Staffelstab ab, allerdings gestaltete sich die Neubesetzung des Vorstandes der Schierlinger Ortsgruppe nicht leicht. Letztendlich wurden die wichtigen Positionen besetzt, so dass die Ortsgruppe Schierling bestehen bleiben kann.
Die Mitglieder der OG Schierling des Bund Naturschutz bedankten sich besonders herzlich bei Martina Kümpfbeck für die vielen Jahre „an der Front“ und auch beim neu gewählten Vorstand.
Rückblick 2021
Auch 2021 mussten wir wieder einige Veranstaltungen aufschieben. Dennoch gab es einige Aktivitäten. Dazu gehört eine Wanderung zum Rinnengraben im Mai – wenn auch in kleiner Runde. Die nassen Wiesen standen zu der Zeit in voller Blüte und auch auf der angrenzenden Streuobst-Wiese konnten wir einige botanische Besonderheiten entdecken.
Im Juni konnten wir eine Besichtigung im Muna-Wald organisieren. Mit einer Gruppe aus Diplom-Biologen, Landschaftsarchitekten, sowie Pilz- und Wildbienenexperten konnten wir uns einen Überblick über den derzeitigen Zustand des Waldes verschaffen. Darüber haben wir auch der Presse berichtet
Auch bei der Beurteilung der Ausgleichsflächen waren wir weiterhin aktiv. Im letzten Jahr lag unser Augenmerk hauptsächlich auf diesen Gesichtspunkten: Werden die Flächen gepflegt? Werden Mahd-Termin eingehalten? Wird schonend gemäht? Die Ergebnisse wurden inzwischen der Gemeinde Schierling übergeben. Wir werden an diesem Thema weiterhin dranbleiben.
Außerdem wurde die Pflege am Rinnengraben wie jedes Jahr ausgeführt, ebenso die Beobachtung der Wiesenbrüter in der Laberau. Hier mussten wir, vor allem in der Unteren Au, einen weiteren Rückgang bei Brachvogel und Kiebitz feststellen.
Rückblick 2020
Das Jahr 2020 war aufgrund der äußeren Umstände ein ruhiges Jahr in Schierling. So konnten die geplanten Vorträge zu den Themen Wildbienen, Pilze und der Vermeidung von Plastik nicht stattfinden. Aber – aufgeschoben ist nicht aufgehoben! So bald es wieder möglich ist, sollen die Vorträge nachgeholt werden.
Für unser Wiesenbrüter-Projekt konnte zwar der Schutzzaun nicht aufgebaut werden, die Beobachtung der Vögel wurde jedoch genau wie die letzten Jahre durchgeführt. Zwar hat sich die Zahl der Kiebitze in der oberen Au erfreulich gut entwickelt, das Ergebnis in der unteren Au war jedoch ernüchternd. Kiebitze waren kaum mehr zu beobachten. Bei den Brachvögeln war nicht einmal ein Brutversuch erkennbar.
Die Ortsgruppe nutzte im letzten Jahr die Zeit, um sich über die Ausgleichsflächen rund um Schierling einen Überblick zu verschaffen. Bei mehreren Begehungen in und um die Laberau ergab sich dabei ein gemischtes Bild. Es fanden sich naturschutzfachlich gut umgesetzte und gepflegte Flächen, jedoch auch völlig vernachlässigte und nicht existierende Flächen. Diese Arbeit soll in diesem Jahr auf jeden Fall weiter fortgeführt werden.
Möglich war 2020 immerhin eine Pilzführung, die von vielen Mitgliedern schon lange gewünscht wurde. Anfang Oktober konnten zehn Teilnehmer unter der fachkundigen Anleitung von Pilzexpertin Elisabeth Mettler im Sinsbucher Forst das Reich der Pilze erkunden. Schon nach wenigen Metern konnten wir die ersten Pilze in erstaunlichen Farben und Formen entdecken. Es wurden z. B. Ritterlinge, Hörnlinge, Schleierlinge, Täublinge und viele andere Pilze entdeckt. Nicht nur die klingenden Namen, auch Geruchs- und Geschmackserlebnisse erstaunten die Teilnehmer. Dabei ging es nicht in erster Linie um Speisepilze, sondern um einen Einblick in die Lebensweise dieser faszinierenden Lebewesen.
Für 2021 hoffen wir sehr, dass wir uns wieder öfter persönlich treffen können. Wenn möglich sollen auch wieder eine Führung und eine Radl-Exkursion stattfinden.
Rückblick 2019
Als erste Aktivität 2019 unterstützte die OG das Volksbegehren„Bienen und Artenvielfalt retten“. Neben persönlichen Gesprächen wurde mit Flyern, Plakaten und Zeitungsartikeln geworben, um möglichst viele Bürger zur Teilnahme zu motivieren.
Am 23.03.19 startete unser Wiesenbrüterprojekt mit dem Zaunaufbau um das Schutzgebiet in der Unteren Au zwischen Schierling und Kraxenhöfen. Das bedeutet alljährlich für die Helfer eine Fläche von ca. 6,7 ha mit einem Elektrozaun von einem km Länge einzuzäunen. Mit einem festen „Schichtplan“ ist an jedem Tag der Woche ein anderes Mitglied als Beobachter nahe des Projektes unterwegs. Dokumentiert werden Wiesenbrütersichtungen und besondere Vorkommnisse, wie z. B. Störungen am Elektrozaun.
Zunächst verlief das Jahr zumindest bei den Brachvögeln enttäuschend. Ein Nest konnte innerhalb der Schutzzone nicht entdeckt werden. Im Verlauf des Sommers wurde jedoch mehrmals ein junger Brachvogel, sowie eine Kibitzfamilie mit 3 Jungen gesichtet. Ein schöner Erfolg, wenn auch zur Erhaltung dieser bedrohten Vogelarten noch viel zu wenig!
„Alles neu macht der Mai“- so konnte die OG im Wonnemonat gleich mehrere Neumitglieder begrüßen. Als kommissarischer Schatzmeister wurde Dr. Andreas Strasser einstimmig gewählt. Auf Wunsch der OG wurden alle wichtigen Zugangswegezur Au auf Anordnung der Unteren Naturschutzbehörde vom Bauhof Schierling neubeschildert. Die alte Beschilderung war zum Teil schadhaft und unlesbar geworden. Die Bevölkerung wird dadurch über das richtige Verhalten während der Brutzeit informiert.
Die 2019-er Führung fand am 19. Mai dieses Mal in der Oberen Au (Schierling Richtung Niederleierndorf) statt. Unter der Leitung von Robert Hierlmeier ging es unter anderem zum Brutgebiet der Kiebitze (derzeit ca. 10 Brutpaare) nahe der B15n, das im Rahmen von Ausgleichsflächen vom Landschaftspflegeverband betreut wird, sowie zu den neuen Ankaufsflächen des BN. Die große Teilnehmeranzahl an dieser Führung zeigte, wie stark das Interesse der Bevölkerung am regionalen Naturschutz wächst. Nur wenig bekannt war den meisten Teilnehmern, dass auch echte Moorflächen in der Laberau zu finden sind. Der BN konnte mit Hilfe von Spendengeldern einige kleinere Flächen aufkaufen mit dem langfristigen Ziel die Zerstörung der Moorflächen aufzuhalten.
Mitte September führte eine Radlexkursion die OG in die Isarauenzwischen Moosburg und Hangenham, zur Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen und zur Sempter Heide, einem botanischen Juwel. Große Braunelle, Sonnenröslein, Silberdisteln konnten bestaunt werden. An den Stauseen konnten viele Entenarten, Haubentaucher, Reiher beobachtet werden. Eine Erfrischung in der Isar aber auch im Biergarten zum Ausklang beendeten den interessanten Tag.
Natürlich durfte auch das Sommerfest der Ortsgruppe 2019 nicht fehlen. Mit vielen selbstgemachten Köstlichkeiten trafen sich die Aktiven im August zu einem Grillfest. Im Oktober fand wieder die Säuberung des Rinnengrabens statt. 12 h wurde von mehreren Mitgliedern das Gras gemäht, abgerecht und zusammengetragen.
Im nächsten Jahr wollen wir unsere Artenkenntnisse erweitern. Es sind Vorträge und Exkursionen zum Thema Wildbienen und Pilze geplant.
Susanne Czerny, Martina Kümpfbeck
Rückblick 2018
Bei einer Radrundfahrt im April hat die OG Ideen gesammelt, die das Radfahren in und um Schierling angenehmer und sicherer machen können. Ingolf Radcke vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) unterstützte dabei die OG mit seinem Fachwissen und seiner Erfahrung. Die dabei erarbeiteten Vorschläge wurden beim Tag der Städtebauförderung von zahlreichen Mitgliedern als Bürgerbeteiligung eingebracht.
Die Bastelaktion für Kinder zusammen mit dem Familienstützpunkt im Mai hatte diesmal Upcycling zum Thema. Mit viel Freude wurden aus Verpackungsmüll Futterspender für Vögel und Pflanzgefäße für Tomaten, Erdbeeren, Kräuter und Blumen gebastelt, die im Anschluss mit heimgenommen werden konnten.
Auch die Führung in die Laberau wurde wieder angeboten. Am 06. Mai ging es per Rad in die Obere Au. Robert Hierlmeier wies auf besonders wertvolle und seltene Pflanzen der Aulandschaft hin. Es wurde gerieben, gerochen und gekostet. Man folgt der einzigartigen Mäanderlandschaft der Großen Laaber, die für zahlreiche Insektenarten Heimat ist. Zum Abschluss wurde ein Wiesenstück an der Schierlinger Klärgrube begutachtet.
Eine weitere Führung, bei der auch der Bürgermeister und zahlreiche interessierte Gäste anwesend waren, wurde zusammen mit den Schierlinger Landfrauen im Juni unternommen. Robert Hierlmeier erklärte Besonderheiten der Flora und Fauna und der Bodenbeschaffenheit in den Feuchtwiesen. Ebenso stellte die OG ihr Wiesenbrüterprojekt am Standort vor. Es entstand ein reger Austausch mit den Landfrauen und Gästen.
Im Juli konnte der Wandertag mit den 4. Klassen wieder stattfinden. Rund 80 Schülerinnen und Schüler begaben sich trotz des heißen Sommerwetters zu Fuß zur Mühle in Walkenstetten. Aus Naturmaterialien wurden Boote gebastelt, Pflanzen nach Steckbrief gesucht und das Leben des Brachvogels erkundet.
Am meisten Arbeit wurde jedoch in das Wiesenbrüterprojekt investiert. Mehr als 250 Stunden leisteten 10 Ehrenamtliche von März bis Juni. Neben dem Auf- und Abbau des Zaunes wurde per Schichtplan 7 Tage in der Woche der Zaun und das Gelände kontrolliert und dokumentiert. Das Brüten des Großen Brachvogels konnte zwar eindeutig nachgewiesen werden, nicht aber die Jungvogelaufzucht. Jedoch verzeichnete die OG als großen Erfolg der Aktion mehrere brütende Kiebitzpaare im Gelände.
Ein weiterer Ankauf von 3 kleineren Flächen zählt ebenfalls zu den Erfolgserlebnissen im letzten Jahr. Die Auwiesenflächen mit insgesamt ca. 11000 m² liegen in der Oberen Au und erweitern das vorhandene Biotopnetz.
Für 2019 sind neben den jährlich wiederkehrenden Aktionen ein Vortrag über Wildbienen und mindestens eine Fahrradexkursion geplant. Statt einer Bastelaktion ist heuer ein „Restekochen“ mit Jugendlichen angedacht. Das Wiesenbrüterprojekt und die Beurteilung der Ausgleichsflächen werden auch in diesem Jahr weitergeführt.
Rückblick 2017
Das Jahr der Schierlinger Ortsgruppe begann, nun schon zum 5. Mal, mit einem Filmabend. "Der Bauer und sein Prinz" war sehr gut besucht. Im Anschluss gab es Informationen zu regionalen Erzeugern und Biobetrieben aus der Umgebung, die gerne angenommen wurden. Beim Bastelnachmittag zusammen mit dem Familienstützpunkt durften die Kinder diesmal Insektenhotels bauen, was den Kindern und den Helfern wieder viel Freude gemacht hat. Bei der jährlichen Führung in die Laberau konnten wir diesmal den stellvertretenden Landrat Willi Hogger begrüßen. Mit dem Fahrrad ging es vorbei an blühenden Wiesen zu unserem Brachvogelprojekt, mit dem die Ortsgruppe im letzten Jahr einen schönen Erfolg erzielen konnte. Um den Brachvögeln in der Laberau die Brut zu erleichtern, wurden erstmals mit einem Elektrozaun 6 ha Wiesen als Schutzraum eingezäunt. Unterstützt wurde das Unterfangen von der Regierung der Oberpfalz, die den Elektrozaun zur Verfügung stellte, sowie von Landwirten, die das Einzäunen ihrer Wiesen erlaubten und ihre Bewirtschaftung anpassten. Für die Schierlinger Naturschützer bedeutete dies einen enormen Kraftakt, denn es musste nicht nur der Zaun aufgebaut, sondern auch täglich die Stromversorgung kontrolliert werden, sowie das Brachvogelverhalten beobachtet und dokumentiert werden. Doch der Aufwand hat sich gelohnt. In dem umzäunten Bereich brütete ein Brachvogelpaar und zog seine Jungen auf. Der Rinnengraben wurde wie jedes Jahr zweimal gemäht und das Mähgut abgefahren. Auch Neuwahlen gab es bei den Schierlingern im vergangenen Jahr. Am 20. November wurden unter Leitung von Raimund Schoberer Martina Kümpfbeck als 1. Vorsitzende, Dr. Johann Straßer als 2. Vorsitzender, Regine Grillitsch als Schatzmeisterin, sowie Robert Hierlmeier und Dr. Andreas Straßer als Beisitzer einstimmig wiedergewählt. Neu in den Vorstand gewählt wurde Susanne Liebig, die sich bereit erklärt hat, das Amt der Schriftführerin zu übernehmen.
Rückblick 2016
Im letzten Jahr stand bei der OG Schierling vor allem die Umweltbildung im Vordergrund. Das Jahr begann mit einem Angebot für die Kleinsten. Der Nachfrage vom Kindergarten "Grüne Villa" nach einem Natur-Tag kamen wir gerne nach. Die Kinder konnten unter Anleitung von Christine Linhard Farben und Formen von Pflanzen entdecken. "Am Weinberg" durften sie einen Vormittag lang spielerisch den Lebensbereich Wiese erkunden.
Im April fand wieder unser Filmabend statt - diesmal in Zusammenarbeit mit dem Klimamanager Franz Hien. Wir stellten fest, dass "Plastic Planet", obwohl schon 6 Jahre alt, leider immer noch topaktuell ist. Bei der abschließenden Diskussion konnten die Besucher Anregungen zum "Plastik-Fasten" bekommen. Eine kleine Ausstellung plastikfreier Produkte rundete die Veranstaltung ab. Wie jedes Jahr haben wir auch 2016 zu einer Exkursion in die Laberau eingeladen. Per Fahrrad erkundeten die rund 20 Teilnehmer vor allem die BN-eigenen Flächen in der unteren Au. Beim abschließenden Biergartenbesuch fand in fröhlicher Runde ein reger Erfahrungsaustausch statt.
Auch die Beobachtung der Brachvögel wurde 2016 fortgeführt. Bei den insgesamt fünf Brutpaaren konnte im letzten Jahr vermehrt Brutverhalten festgestellt werden. Leider wurde aber im Verlauf des Sommers von keinem der Beobachter ein Jungvogel gesichtet, so dass wir davon ausgehen, dass alle Brutversuche gescheitert sind.
Eine gemeinsame Aktion gab es im letzten Jahr zwischen der Ortsgruppe und dem Familienstützpunkt Schierling. Unter dem Motto "Geschwister im Blick" durften Geschwister unter Anleitung in Gemeinschaftsarbeit einen Nistkasten bauen. Die Kinder hatten eine Menge Spaß beim Schrauben, Hämmern und Anmalen und der Erfolg konnte sich sehen lassen. Auch der Wandertag mit den 4. Klassen fand wieder mit großen Erfolg statt. Die drei Schulklassen wurden von der „Bockerlbahn“ in die obere Au gebracht, wo sie Biberspuren und heimische Pflanzen in Hecken und Wiesen entdecken durften. Beim Schifferl-Bauen mit Schilf, beim Geländesuchspiel und Umweltquiz waren die Kinder wieder mit großem Eifer dabei.
Gut besucht war auch unser Vortragsabend zum Thema "Libellen". Susanne Liebig brachte uns die Lebensweise dieser faszinierenden Insekten nahe. Am Rinnengraben waren 2016 wie immer zwei Pflegeeinsätze fällig. Außer dem gemütlichen Grillabend im Kolbinger Obstgarten gab es noch eine gemeinsame Fahrt zur Ceta/TTIP-Demo nach München im September, die uns trotz des nassen Wetters viel Spaß gemacht hat.
Rückblick 2015
Rückblick 2015 Schierling
Ein Anlass zur Freude war im letzten Jahr, dass der lange angedachte Ankauf einer Wiesenfläche von 4337 m² zum Abschluss gebracht werden konnte. Die Fläche liegt in der Oberen Au westlich von Schierling und es handelt sich dabei um eine Moorfläche mit bedeutenden Artvorkommen, wie z. B Restbeständen von Buschnelke, Trollblume und Pfeifengras. Da der Ankauf zu 85 % vom Bayr. Naturschutzfond gefördert wurde, war es uns möglich die Finanzierung aufzubringen.
Unser Hauptanliegen galt im letzten Jahr dem Schutz der Wiesenbrüter in den Labertalauen. Anfang März veranstalteten wir zu diesem Thema einen gut besuchten Infoabend im Gasthaus Aumeier. Hartmut Schmid vom Landschaftspflegeverband Regensburg brachte uns die Lebensweise der Wiesenbrüter näher und erläuterte, wie ein Wiesenbrüter-Projekt in Schierling aussehen könnte. Zwei Wochen später begannen wir mit der Kartierung der Brachvogelvorkommen. Dabei konnten wir 4 Brutpaare in der Unteren Au und ein Brutpaar in der Oberen Au sichten. Ein Danke geht an dieser Stelle an die rund 10 Helfer, die viele Morgenstunden mit Fernglas und Karte in der Au verbracht haben. Leider konnten wir im Laufe des Sommers bei keinem unserer Brachvogel-Paare Nachwuchs entdecken. In diesem Jahr wollen wir das Projekt fortführen und zusammen mit den Naturschutzbehörden überlegen, wie die Brutbedingungen verbessert werden können.
Ein Highlight im letzten Jahr war wieder unsere Radl-Exkursion, diesmal zum Dürnbucher Forst und zum Forstmoos mit seinen Orchideenwiesen. Nach der Einkehr in Straßberg beeindruckten uns vor allem die alten bizarren Hutebäume der Nöttinger Viehweide. Beim Ausklang im Biergarten haben sich schon wieder alle für die nächste Radltour angemeldet.
Am 04. Juni fand das Kinderbürgerfest der MZ in Schierling statt. Tausende stürmten das Gelände bei bestem Wetter. Auch unser Stand mit Naturmobil, Energiefahrrad, Solarkocher und Buttonmaschine war gut besucht. Unsere Crepes und Smoothies fanden reißenden Absatz. Die Angebote wurden gut angenommen und so hat sich die viele Arbeit durchaus gelohnt.
Ende Juli veranstalteten wir wieder unseren Wandertag mit den 4. Klassen. Unser Programm mit Biber-Führung, Pflanzenquiz und Basteln von Schifferln aus Materialien der Umgebung hat sich inzwischen gut bewährt. Wir verbrachten mit den 3 Klassen und ihren Lehrerinnen einen entspannten und lehrreichen Vormittag in der Oberen Au. Diesmal war auch wieder eine Anfahrt mit der "Bockerl-Bahn" möglich, was den Kindern immer besonders Spaß macht.
Am Rinnengraben wurden wie jedes Jahr die Mäharbeiten erledigt. Ein zunehmendes Problem stellen hier die vermehrt auftretenden Starkregenereignisse dar. Trotz breitem Pufferstreifen werden dabei vom angrenzenden Acker immer wieder große Mengen Boden und nährstoffreiches Oberflächenwasser in die sensible Fläche gespült. Dieser Düngeeffekt führt zu einer Verdrängung seltener Arten. Um Abhilfe zu schaffen, wurden kurz vor Weihnachten in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Regensburg noch ein Quergraben geräumt und teilweise umgeleitet, um zukünftige Einschwemmungen aufzunehmen und um die Biotopfläche herum abzuleiten. Für die Durchführung der Maßnahme konnte dankenswerterweise der Bauhof der Gemeinde Schierling gewonnen werden.
Außerdem gab es 2015 eine Führung am Rinnengraben mit dem VdK, ein Grillfest im Kolbinger Obstgarten und auch die Wärmebildkamera war im Einsatz . Ein ganz besonders Erlebnis im letzten Jahr war für manche von uns die Fahrt zur TTIP-Demo nach Berlin. Für einige war es ihre erste Demo, aber alle Teilnehmer waren froh, dass sie das miterlebt haben.
Artikel aus der Laberzeitung zum Biberwandertag 2015
Vortrag zum Thema Wiesenbrüter in Schierling
Pressemitteilung vom 13.03. 2015
Auf großes Interesse stieß der Vortrag des Bund Naturschutz (BN) zum Thema Wiesenbrüter in der vergangenen Woche, zu dem Vorsitzende Martina Kümpfbeck ca. 20 Gäste begrüßen konnte. Als Referent des Abends konnte Dipl. Ing. Hartmut Schmid gewonnen werden, der für den Landschaftspflegeverband Regensburg als Gebietsbetreuer tätig ist und durch diese Tätigkeit bereits zahlreiche Erfahrungen in Sachen Wiesenbrüterschutz sammeln konnte. Zum Einstieg brachte Schmid den Zuhörern die zur Gruppe der Wiesenbrüter gehörenden Arten näher wie beispielsweise den Großen Brachvogel, als Leitart der Wiesenbrüter einer ihrer bekanntesten Vertreter. Weitere Arten, die auch im Schierlinger Raum noch vorkommen, sind etwa Kiebitz oder Bekassine. Anhand von Karten zeigte Schmid auf, wo und in welcher Anzahl diese Vogelarten in Bayern noch zu finden sind. Hier wurde deren Seltenheit bzw. der bayernweit bei fast allen Arten eingetretene drastische Bestandesrückgang v. a. der letzten Jahre deutlich. Inzwischen sind fast alle Wiesenbrüterarten auf der Roten Liste als stark gefährdet oder als vom Aussterben bedroht eingestuft. Als Grund für den drastischen Rückgang der Bestände gilt die Verschlechterung oder Zerstörung ihres Lebensraums. So brauchen Wiesenbrüter wie der Große Brachvogel große, zusammenhängende, feuchte Grünlandgebiete mit offenem Landschaftscharakter. Wichtig sind auch kleinflächig vorhandene Vernässungen, wo reichlich Nahrung zu finden ist, Wiesen mit nicht zu dichter Vegetation, so dass die nestflüchtenden Jungen sich in der Vegetation bewegen können, sowie ein kleinteiliger Wechsel aus gemähten Bereichen zur Nahrungssuche und ungemähten Wiesen, in die sich die Jungen bei Gefahr zurückziehen können. Diese Bedingungen sind durch die immer intensivere Grünlandbewirtschaftung (starker Düngereinsatz, frühere, häufigere Mahd mit immer größeren und schnelleren Maschinen auf immer größeren Bewirtschaftungseinheiten) aber immer seltener gegeben. Die Wiesenbrüter schaffen es so weder schnell genug vor den Landmaschinen zu flüchten noch finden sie nach großflächigen Mäharbeiten genügend Unterschlupf und Nahrung, so Hartmut Schmid. Aber auch ständige Störungen während der Brutzeit stellen ein großes Problem dar, denn die meisten Wiesenbrüter reagieren sehr empfindlich auf Störungen. Spaziergänger im Brutgebiet, insbesondere mit Hunden, ob mit oder ohne Leine, führen bei den scheuen Vögeln angeborenerweise zu Angst und Stress, was sich negativ auf den Bruterfolg auswirkt.
Um Brachvogel, Bekassine & Co auch zukünftig das Überleben in der Schierlinger Au zu ermöglichen, möchte der Bund Naturschutz in der nächsten Zeit nun gezielte Schutzmaßnahmen anstoßen. Ein erster Schritt hierzu ist eine Kartierung der vorkommenden Arten um mehr über Anzahl und Lage der Brutreviere sowie den Bruterfolg in Erfahrung zu bringen. Darauf aufbauend können dann weitere notwendige Maßnahmen abgeleitet werden.
Eine Voraussetzung für einen Erfolg der Schutzbemühungen in der Schierlinger Au ist die Zusammenarbeit mit den Landwirten. In den letzten Jahren haben bereits zahlreiche Landwirte an Naturschutzprogrammen teilgenommen und ihre Wiesen erst ab Mitte Juni gemäht.
Aber nicht nur die Bauern, auch jeder Schierlinger kann ein Stück weit beitragen, dass die gefährdeten Vogelarten wieder mehr Junge erfolgreich großziehen können. Der Bund Naturschutz appelliert dringend an alle Hundebesitzer, während der Brutzeit von März bis August in der Aue auf den Wegen zu bleiben und die Hunde nicht frei laufen zu lassen.
An weiteren Maßnahmen wird in den nächsten Wochen gearbeitet. Für alle, die Interesse haben und sich vielleicht auch selbst miteinbringen wollen: Der BN bietet am Samstag, den 28.03 eine Fahrrad-Exkursion in der Unteren Au an. Treffpunkt ist die alte Mühle in Waltenstetten um 8.00 Uhr.
Wiesenbrüter-Exkursion in der Unteren Au
Pressemitteilung vom 08.04.15, Laberzeitung
Die Ortsgruppe Schierling des Bund Naturschutz in Bayern e. V. ist seit vielen Jahren um den Erhalt der Laberauen im Schierlinger Gebiet mit ihren charakteristischen Tier- und Pflanzenarten bemüht. Über 15 Hektar eigene Biotopflächen betreut der Verein in der Unteren Au und unterstreicht damit sein Engagement. In diesem Jahr haben sich die Naturschützer um die Vorsitzende Martina Kümpfbeck und Robert Hierlmeier dem verstärkten Schutz der in den Wiesen des Labertals brütenden Vogelarten verschrieben. Dazu veranstaltete die BN-Ortsgruppe kürzlich zwei Kartierungsexkursionen, um die Situation der Wiesenbrüter im Schierlinger Gebiet genauer zu erkunden.
Die erste Exkursion fand unter fachkundiger Leitung von Hartmut Schmid, Gebietsbetreuer beim Landschaftspflegeverband Regensburg, statt, der sich im Rahmen seiner Arbeit bereits intensiv mit dem Schutz der Wiesenbrüter im Donautal auseinandergesetzt hat. Trotz Wind und Kälte fanden sich elf Interessierte, darunter auch einige versierte Vogelkundler, in der Au ein, die bereits nach kurzer Suche das erste Brachvogel-Pärchen auf einer Wiese bei der Futtersuche beobachten konnten. Am Ende des Tages standen drei Brutpaare fest. Bei der zweiten Begehung, die am Karfreitag stattfand, konnte überraschenderweise sogar noch ein viertes Brutpaar nachgewiesen werden. Damit lag die Zahl der Brachvögel zunächst über den Erwartungen der Naturschützer. Diese wissen aber genau, dass es nicht allein auf die Anzahl der Elterntiere ankommt, ob die vom Aussterben bedrohte Art letztendlich rund um Schierling überleben kann. Vielmehr ist die Zahl der erfolgreich aufgezogenen Jungtiere entscheidend, und diese ist in den meisten Brutgebieten Bayerns viel zu niedrig. Zwar können die Alttiere beachtliche 25 Jahre alt werden und in dieser Zeit auch, standorttreu wie sie sind, regelmäßig wieder am gleichen Ort zur Brut erscheinen. Mit zunehmendem Alter der Tiere und nach vielen misslungenen Brutversuchen kann es aber in kürzester Zeit zu einem dann endgültigen Zusammenbruch der Population kommen, wenn der Nachwuchs fehlt. So scheint in der Oberen Au nach Auskunft der Ornithologin Frau Mayer aus Schierling das letzte Brachvogelpaar bereits verschwunden zu sein. Ähnlich ernüchternd fällt die Bilanz für den in früheren Jahren überall mit seinem Gaukelflug auf den Wiesen präsenten Kiebitz aus: die stattliche Zahl von früher bis zu 25 Pärchen sank in den letzten Jahren auf vier bis fünf Paare.
Wichtig ist es also jetzt, dafür zu sorgen, dass der Bruterfolg der Wiesenbrüter zunimmt. Dazu ist nicht nur der Erhalt grünlandgeprägter Auelandschaften von Bedeutung, sondern auch die Möglichkeit zur ungestörten Jungenaufzucht. Jeder (freilaufende) Hund und jeder nicht auf den Wegen bleibende Spaziergänger und Naturliebhaber bedeutet Stress für die Tiere. Der Bund Naturschutz bittet also eindringlich, nicht nur in diesen ersten schönen Frühlingstagen Rücksicht auf die Wiesenbrüter zu nehmen. Auch vom Weg aus lässt sich das melodische Flöten der Vögel wunderbar mitverfolgen.
Als nächstes geht es den Naturschützern nun darum, die Brutplätze des Großen Brachvogels möglichst genau zu lokalisieren ohne dabei die Tiere zu stören. Dann wird die Mithilfe der Landwirte entscheidend sein, dass die Nester der Tiere nicht versehentlich bei der Wiesenbewirtschaftung ausgemäht werden.
Jahresrückblick 2014
Auch 2014 konnte die OG Schierling wieder einige Veranstaltungen zur Umweltbildung anbieten, die durchwegs gut besucht waren. Zu unserer Exkursion ins Kulzer Moos im März konnten wir fast 20 Teilnehmer begrüßen. Gebietsbetreuer Markus Kurz führte uns fachkundig über den 3 km langen Rundweg und brachte uns die Pflanzen- und Tierwelt eines Moores näher. Einige von uns hatten sogar das Glück, den im Frühling blau gefärbten Moorfrosch zu sehen - wenn auch nur aus der Ferne. Ebenfalls im März fand unser nun schon traditioneller Filmabend statt. "More than Honey" lockte 65 Besucher in das alte Schulhaus. Sie wurden nicht nur mit einem hervorragenden Dokumentarfilm, sondern auch mit reichlich Infomaterial und Tipps vom Imkerei-Verein belohnt. Im Mai fand wieder unsere jährliche Führung durch die Untere Au statt. Die Teilnehmer und vor allem die Kinder konnten viele Wiesenblumen, wie Hahnenfuß, Kuckucks-Lichtnelke, Wiesenknopf und Sauerampfer bestimmen. Alle waren beeindruckt von der Blütenpracht und dem bunten Treiben der Wildbienen und Schmetterlinge. Anhand einer Karte konnte Robert Hierlmeier die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung aufzeigen: Besonders seltene und schützenswerte Pflanzenarten wachsen vor allem auf den Biotopflächen des Bund Naturschutz. Dies bestärkt die Schierlinger Naturschützer, sich weiter für den Erhalt der heimischen Natur einzusetzen. Im Juli konnten wir wieder einen Wandertag mit den 4. Klassen auf die Beine stellen. Auf dem Programm standen eine Biberführung, Geocaching, ein Quiz mit Pflanzen der Au, sowie viel Bewegung und Spiele. Nicht nur die Kinder, auch die Helfer und Lehrerinnen hatten viel Spaß an diesem abwechslungsreichen Vormittag. Erstmals gab es im Sommer 2014 ein Grillfest. Schließlich soll eine Ortsgruppe nicht nur arbeiten, sondern sich auch einmal belohnen. Weil es so schön war, wollen wir uns auch im Juli 2015 wieder im Kolbinger-Obstgarten treffen. Die geplante Radltour zum Dürnbucher Forst musste leider wetterbedingt entfallen. Sie soll am 17. Mai 2015 nachgeholt werden. Am Rinnengraben gab es zwei Pflegeeinsätze. Im Juli und im Oktober wurde gemäht und abgerecht. Wir mussten dabei eine Verschlechterung des Standorts durch hohen Nährstoffeintrag feststellen. Auch die Wärmebildkamera ist weiterhin in Aktion, wobei im letzten Jahr die Nachfrage wegen der warmen Witterung nur gering war. Besonders erfreulich war für die Ortsgruppe im vergangenen Jahr, dass die Veranstaltungen sehr gut besucht waren und viele Kinder mit uns unterwegs waren.
Wanderung in der "Unteren Au" 2014
Die Wanderung durch die „Untere Au“ gehört nun schon seit vielen Jahren zum jährlichen Programm der Ortsgruppe Schierling. In diesem Jahr konnte die Vorsitzende Martina Kümpfbeck rund 25 Teilnehmer, darunter viele Kinder und Jugendliche, begrüßen. Die Führung leitete der Diplom-Biologe Robert Hierlmeier, der gleich zu Beginn die Bedeutung der Au als Wiesenbrütergebiet aufzeigte. Beim Spaziergang entlang der Wiesen kam schnell die Frage auf, warum manche Wiesen wunderschön bunt und andere nur grün sind. „Die Form der Bewirtschaftung macht den Unterschied“, erläuterte Hierlmeier, „denn mit häufigem Wiesenschnitt und intensiver Düngung kommen nur wenige Arten zurecht, während auf ungedüngten Wiesen der Aufwuchs schütter bleibt und dadurch auch niedrigwüchsige Kräuter und Wildblumen eine Chance haben“. Die Teilnehmer und vor allem die Kinder kannten bereits viele der Wiesenblumen, wie Hahnenfuß, Kuckucks-Lichtnelke, Wiesenknopf und Sauerampfer. Alle waren beeindruckt von der Blütenpracht und dem bunten Treiben der Wildbienen und Schmetterlinge. Die Ortgruppe ist sehr froh, dass viele Landwirte an Naturschutzprogrammen wie dem Vertragsnaturschutzprogramm teilnehmen und diese Artenvielfalt dadurch erst möglich machen. An der Laber konnten Prachtlibellen mit ihren blau schimmernden Flügeln beobachtet werden, die an dem naturnahen Flussabschnitt ihren Lebensraum haben.
Auch der Bund Naturschutz besitzt in der Unteren Au ca. 16 ha eigene Flächen, die zusammen mit der Laber und Gräben ein Biotopnetz bilden. Anhand einer Karte konnte Hierlmeier dazu die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung aufzeigen. Besonders seltene und schützenwerte Pflanzenarten wachsen vor allem auf den Biotopflächen des Bund Naturschutz. „Dies zeigt“, so Hierlmeier, „zum Einen die hohe Bedeutung dieser Flächen für den Erhalt der Artenvielfalt in der Unteren Au und zum Anderen, dass die Arbeit des BN erfolgreich ist.“ Dies bestärkt die Schierlinger Naturschützer, sich weiter für die den Erhalt der heimischen Natur einzusetzen.
Einen beeindruckenden Höhepunkt der Wanderung markierte insbesondere für die Kinder, als sich der Storch die Ehre gab und unweit der Gruppe auf eine bereits gemähte Wiese einschwebte. Durch ein Fernrohr konnten die Kinder Meister Adebar sozusagen aus nächster Nähe beobachten. So gut wie beim Storch ist die Situation in der Au für andere Wiesenvögel allerdings nicht. Der Kiebitz beispielsweise ist in den letzten zehn Jahren stark zurückgegangen und auch der bayernweit vom Aussterben bedrohte Große Brachvogel, der Charaktervogel der Au mit seinem gebogenen Schnabel und dem melodischen Flöten, hat massive Probleme seine Jungen großzuziehen. Die Ortsgruppe erwägt daher eine Gruppe Ehrenamtlicher zu bilden, die sich aktiv für den Schutz der Gelege einsetzen. Einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Wiesenbrüter können auch Hundebesitzer leisten. Die seltenen Wiesenvögel sind angeborenerweise sehr ängstlich und geraten schnell in Stress. So hat der Große Brachvogel beispielsweise eine Fluchtdistanz von etwa 100 m. Der BN appelliert deshalb an alle Hundebesitzer, auf den Hauptwegen zu bleiben und ihre Tiere an der Leine zu führen.
Rückblick 2012
- Bürgerbegehren Birlbaum gescheitert:
2012 war ein sehr arbeits- und ereignisreiches Jahr für die Ortsgruppe Schierling. Gleich zu Jahresbeginn beschäftigte uns vor allem die Kommunalpolitik. Dem von der Gemeinde Schierling geplanten Gewerbegebiet „Am Birlbaum“ versuchten wir uns mit Stellungnahmen, Führungen und Ortsterminen entgegenzustellen . Mit mehreren Flugblättern versuchten wir die Bevölkerung von einer schonenderen Lösung mit weniger Flächenverbrauch und weniger Naturzerstörung zu überzeugen. Beim Bürgerbegehren am 20. Mai mussten wir jedoch eine Niederlage hinnehmen. Da das Gewerbegebiet nahe an der B15n liegt, hatten wohl viele Bürger das Areal bereits abgeschrieben. - Erfolgreicher Filmabend:
Im März veranstalteten wir erstmals einen Filmabend. Knapp 40 Besucher konnten wir zur „4. Revolution“ im Gemeindesaal der Evangelischen Kirche begrüßen. Da Schierling in diesem Jahr ein Klimaschutzkonzept erarbeitet hat, bot sich das Thema Energiewende geradezu an. Wegen der guten Resonanz werden wir nun jedes Jahr einen Film zu einem Umweltthema zeigen. - Fahrradexkursion:
Unsere Fahrradexkursion im Mai führte uns heuer entlang der Laber in Richtung Langquaid/Rottenburg. Unter fachkundiger Führung durch Robert Hierlmeier ging es entlang der Laber zu vielen biologisch interessanten Stellen, z. B. einem Niedermoor bei Niederleierndorf, einem renaturierten Bach bei Sandsbach oder neu angelegten Weihern am Rohrbach. Nach 45 km hatten die 25 Teilnehmer viel gesehen und gelernt. Berauscht von dem herrlichem Wetter und den vielen blühenden Auwiesen, ließ man den Tag im Biergarten ausklingen. - Biberwandertag:
Mitte Juli gab es wieder einen Biberwandertag für die 4. Klassen unserer Grundschulen. Fast 90 Kinder wurden von der „Bockerlbahn“ in die obere Au gebracht, wo sie Biberspuren und heimische Pflanzen in Hecken und Wiesen entdecken durften. Beim Schifferl-Bauen mit Schilf, beim Geländesuchspiel und Umweltquiz waren die Kinder mit großem Eifer dabei. Die Kinder, die Lehrerinnen und die Helfer vom BN und der Labertalbahn – alle hatten einen Riesenspaß an diesem Vormittag. - Jugendtag Schierling:
Am letzten Juliwochenende fand in Schierling zum 2. Mal der Jugendtag „Democrazy“ statt. Da dieses Mal das Thema „Klimaschutz“ das Motto war, durften wir auf der Veranstaltung natürlich nicht fehlen. Mit einem Infostand zum Klimawandel, einem Solarkocher, zwei Energiefahrrädern, einem „Energiewürfel“ und einer Ausstellung zum Thema „Moor und Klima“ hatten wir alle Hände voll zu tun. - 25 Jahre BN Schierling:
Nach so viel „action“ hatten wir uns dann ein Fest verdient - so fanden wir! Schließlich wurde die Ortsgruppe im Oktober 25 Jahre alt. Das Jubiläum wurde am 22. September im Sportheim mit einem Grillfest begangen. Herr Bürgermeister Kiendl und Herr Schoberer ehrten uns mit einem Grußwort. Unser Schriftführer Rudi Eisenhut, der an der Gründung der OG damals maßgeblich beteiligt war, ließ die alten Zeiten in einem Rückblick mit Fotos wiederaufleben. Wir konnten viele Mitglieder begrüßen, die damals dabei waren. So gab es für viele ein Wiedersehen nach langer Zeit in geselliger Runde. - Rinngraben Biotoppflege:
Im Oktober war noch ein Einsatz auf unserer Fläche am Rinnengraben fällig. Ein Dank an die 5 Helfer, die trotz Blasen an den Händen, den Rechen erst nach getaner Arbeit niedergelegt haben. Zum Schluss ist noch zu erwähnen, dass zwei unserer Mitglieder im Gremium zum Erstellen eines Klimaschutzkonzept vertreten waren und hier viel Zeit und Wissen investiert haben.