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Rückblick 2018

Das Jahr 2018 war stark von der Politik und den Landtagswahlen geprägt. Das hatte auch Auswirkungen auf die Themen, die in der Ortsgruppe Wörth/Wiesent Vorrang hatten. Es geht dabei um Infrastrukturmaßnahmen, die in dem geplanten Ausmaß nicht nur eine erhebliche Auswirkung auf die heimatliche Landschaft haben, sondern auch zum weiteren lokalen Verlust von Naturflächen führen. Das ganze Jahr über fanden dazu Diskussionen und Veranstaltungen statt, zu denen auch der Bund Naturschutz Stellung bezog. Betroffen ist die Gemeinde Wiesent insbesondere durch die Planungen für einen Steinbruch im fürstlichen Thiergarten, einem mehrere hundert Hektar großen Waldgebiet. Der Steinbruch würde in direkter Nähe zum Ortsteil Ettersdorf liegen. Die Anwohner wehren sich mit einer Petition an den bayerischen Landtag, weil sie Beeinträchtigungen für das Trinkwasser, eine Zunahme des Schwerverkehrs und eine massive Staubbelastung befürchten. Noch ist das Projekt in der Antragsphase im Landratsamt.

Nicht weniger heftig ist der Widerstand gegen die geplanten Flutpolder bei Eltheim und Wörth an der Donau. Um den Hochwasserschutz für die Unterlieger an der Donau zu verbessern, sollen dort gesteuerte Flutpolder neben der Staustufe Geisling entstehen. Die Anwohner befürchten einen unkontrollierten Anstieg des Grundwassers, der dann hier zu Überflutung der Keller führen könnte. Außerdem würde eine riesige Fläche überschwemmt, mit negativen Auswirkungen auf die bestehenden Naturflächen. Inzwischen hat auch der Landesverband des Bund Naturschutz Position bezogen und gefordert, dass als Alternative zu den Großprojekten auch ein „dezentraler Hochwasserschutz“ zum Schutz der Anlieger im Bereich der Donau neu bewertet und untersucht werden muss.

Ein weiteres Projekt wird vom Bund Naturschutz kritisch begleitet und abgelehnt. Es geht um den geplanten Süd-Ost-Link, eine erdverkabelte Gleichstromtrasse, die von Sachsen-Anhalt aus Strom bis in den Raum Landshut liefern soll. Viele direkt betroffene Bürger befürchten eine Zerschneidung der Landschaft und den weiteren Verlust von Naturflächen. Gerade die Gemeinde Brennberg, die erst die Auszeichnung „Biodiversitätsgemeinde“ erhalten hat, würde besonders stark beeinträchtigt werden. Der Landesverband des BN lehnt die Stromtrasse aber nicht nur aus naturschutzfachlichen Gründen ab. Das Projekt würde die dezentrale Energiewende total ausbremsen und womöglich nur der Durchleitung von Kohlestrom dienen. Bereits im Juni 2018 fand dazu ein Informationsgespräch aller betroffenen Ortsgruppen statt.

Unsere Ortsgruppe Wörth/Wiesent war natürlich auch abseits der Politik aktiv. Im Frühjahr beteiligten wir uns an der Landkreisaktion „Rama dama“ und sammelten gemeinsam mit anderen Vereinen im März im Stadtgebiet von Wörth Abfall am Straßenrand ein. Ebenfalls im Frühjahr waren wir für den Amphibienschutz unterwegs und haben am Krötenzaun in Weihern die Krötenwanderung unterstützt. Die Tiere wurden über die Straße getragen und dann am großen See in Weihern eingesetzt. Großen Dank auch an die Tierärztin Nicola Hessling und an Peter Bauer, die schon seit vielen Jahren den Krötenzaun in Weihern betreuen.

Am 24. 6.18 konnten wir auf Einladung des Obst- und Gartenvereins in Wiesent am Tag der offenen Gartentür mit einem Stand teilnehmen. Wir hatten ein Blumenbeet mit einer Bienenmischung auf einer Holzpalette vorbereitet und konnten so auf unsere BN Ortsgruppe und unser Anliegen für einen bienenfreundlichen Garten aufmerksam machen. Dabei konnten wir viele Samenpäckchen mit Bienenweide an die Besucher verteilen. Einige unserer BN Mitglieder unterstützen auch tatkräftig das Projekt eines Permagartens, das durch die Energiemanagerin der Gemeinde Wiesent, Manuela Zirngibl initiiert wurde.

Im Oktober organisierte unser Mitglied E. Winklmann eine spezielle Führung durch die Walhalla. Die Walhalla besticht ja auch wegen ihrer besonderen Landschaftsarchitektur. Die BN Mitglieder hatten dieses Mal die außergewöhnliche Gelegenheit in das Obergeschoss und den Unterbau der Walhalla zu steigen und sonst nicht zugängliche Bereiche der Walhalla zu besichtigen.

In der Weihnachtszeit betreute die OG wie jedes Jahr zusammen mit der Kindergruppe „Die Luchse“ einen ganz besonderen Stand auf dem Wiesenter Weihnachtsmarkt. Der Stand ist exklusiv für Kinder und eine beliebte Anlaufstelle für Kinder jeden Alters. Wer das Jakkolo, die Erbsenbahn und das Angelspiel geschafft hat, wird auf jeden Fall mit einem kleinen Preis belohnt. Wie jedes Jahr hatte der 2.Vorstand Heinz Hirschinger zusätzlich ein Preisrätsel organisiert.

Die drei Gewinner konnten ihre außergewöhnlichen, aus Holz gefertigten Preise bei der alljährlichen Weihnachtsfeier entgegennehmen. Nach der Preisverleihung zeigte der 2.Bürgermeister von Brennberg Franz Löffl, ein ehemaliger BN Vorsitzender, besondere Landschaftsdias aus seiner Gemeinde Brennberg. Die Mitglieder waren vor allem begeistert über den Erfolg der Gemeinde, die im Jahr 2018 mit dem Titel Biodiversitätsgemeinde ausgezeichnet wurde.

Josef Stadler