Neuer Kreisvorstand gewählt - Bericht von der Jahresmitgliederversammlung 2025 der BUND Naturschutz Kreisgruppe Regensburg










Die Mitgliederversammlung des BUND Naturschutz Stadt und Landkreis Regensburg hat Raimund Schoberer, Hans Lengdobler und Dr. Albrecht Muscholl-Silberhorn nahezu einstimmig als Vorsitzende einer zwölfköpfigen Vorstandschaft bestätigt und wiedergewählt. Walter Nowotny und Franz Wartner gaben ihre Aufgaben als Kassier und Schriftführer nach 12 bzw. 27 Jahren (!) an Oliver Ehrlich und Julia Sattler ab.
Der neue Vorstand wird sich vielfältig für Umwelt und Natur einsetzen, nicht nur an „Brennpunkten“ in Stadt und Landkreis Regensburg, sondern auch bei Erhalt und Pflege vieler ökologisch hochwertiger und artenreicher Grundstücke. Der BN hat hier viele Unterstützer, unter den eigenen Mitgliedern ebenso wie bei gleichgesinnten Nicht-Mitgliedern.
Der Grunderwerb von „Naturjuwelen“ und „Rohdiamanten“, die es werden können, ist dabei ein wichtiges Anliegen. Besonders wichtig ist auch die Aktivität und Akzeptanz des Naturmobils. 2024 war es stolze 81-mal im Einsatz und konnte dadurch vielen Kindern die Natur und ihren Schutz näherbringen.
Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des BUND Naturschutz in Bayern und Christopher Busch als Zuständiger für die Aktion „Stadtbaum“ warben in ihren Vorträgen für mehr Stadtgrün.
Regensburg ist nach amtlichen Aussagen des Landesamtes für Umwelt die in Bayern durch den Klimawandel mit am stärksten betroffene Stadt und belegt zudem nach dem Hitzecheck der Deutschen Umwelthilfe in Bayern den schlechtesten Platz; von 180 Städten in Deutschland den drittletzten Rang. Da ist es unverständlich, dass in Regensburg weiterhin mit Mehrheit des Stadtrates Bebauungspläne beschlossen werden, die die Situation weiter zu verschlechtern drohen.
Sogar ein kleiner Stadtwald an der Lilienthalstraße soll weichen, ebenso wie die Schlämmteiche bei Irl als wichtige Biotop- und Klimaflächen. Geilhufe sicherte hier der Kreisgruppe die volle Unterstützung des Landesverbandes zu; im Zweifel auch vor Gericht. Der BUND Naturschutz hat hier nicht nur Pflanzen und Tiere im Blick, sondern insbesondere auch den Erhalt lebenswerter Städte für uns Menschen.
Christopher Busch warb mit eindrücklichen Zahlen und Beispielen für mehr Stadtbäume. Der Slogan „Fälle die richtige Entscheidung, nicht den Baum“ wird leider viel zu oft ignoriert. Eine gesunde 60 Jahre alte Winterlinde mit einem Kronendurchmesser von 10 Metern speichere im Jahr etwa so viel CO2 wie ein Auto bei 3000 km Autofahrt freisetze; decke den Sauerstoffbedarf von rund 70 Menschen; verdunste Wasser entsprechend 210 voller Badewannen und habe eine Kühlleistung von etwa 140 Kühlschränken. Zudem filtere sie Feinstaub aus der Luft und sei wichtiges Biotop für viele Tierarten. Nicht zuletzt können Honigbienen Nektar für wunderbaren Lindenblütenhonig sammeln.
Der BUND Naturschutz hat daher eine Online-App „Stadtbaum“ erstellt, in welche in ganz Bayern Stadtbäume hinterlegt, werden können. Es ist vielfach ein Manko, dass es oft keine Dokumentation gibt, wenn Bäume „über Nacht“ gefällt wurden.
Raimund Schoberer verwies auf das Engagement des BUND Naturschutz in Stadt und Landkreis Regensburg.
Die BN-Kreisgruppe Regensburg setzt sich seit 53 Jahren in und um Regensburg für Natur- und Umweltschutz ein. Seit ihrer Gründung 1972 hat sie fast 60 Hektar wunderschöne Naturflächen für deren dauerhaften Erhalt erworben. Sie bemüht sich, die Energie-, Agrar- und Verkehrswende bei Politik, Verwaltung und in der Öffentlichkeit vorwärtszubringen.
In der „Boom-Region Regensburg“ mit immensem Flächenverbrauch und Verkehrsaufkommen unterstützen dieses Anliegen mittlerweile über 8500 Mitglieder. Raimund Schoberer stellte an Beispielen wie den ehemaligen Schlämmteichen bei Irl dar, dass es jetzt und nicht irgendwann und nicht zögerlich einen Richtungswechsel braucht, um umwelt- und klimapolitisch nicht „gegen die Wand“ zu fahren. Die Grenzen müssen erkannt werden, damit unsere Lebensqualität erhalten bleibt. Der BN setzt sich wo immer möglich mit Wort, Schrift und Taten für den Erhalt einer intakten Umwelt ein.
Die Wahl des Kreisvorstandes zeigt den großen Rückhalt und das Vertrauen bei den anwesenden Mitgliedern. Alle Vorstände werden nahezu einstimmig wiedergewählt. Stellvertretende Kreisvorsitzende bleiben Hans Lengdobler und Dr. Albrecht Muscholl-Silberhorn, neuer Schatzmeister wird Oliver Ehrlich, Schriftführerin Julia Sattler. Weiterhin wurden sieben Beisitzerinnen und Beisitzer in den Vorstand gewählt. Die scheidenden Vorstandsmitglieder wurden mit symbolträchtigen Präsenten verabschiedet, die verbleibenden Vorstände kulinarisch für die neue Amtsperiode gerüstet.
Gez.
Raimund Schoberer