Pressemitteilung: Bündnis zur Bewahrung der besten Böden Bayerns (BBBB) - Petition hat Sammelziel erreicht !
Die gleichlautende Petition „Bündnis zur Bewahrung der Besten Böden Bayerns“ hat nun weit vor dem Ende ihr Sammelziel von 1250 Unterschriften überschritten. Die Petition läuft noch bis Ende Januar 2024 und soll dann an Frau Landrätin Schweiger für den Landkreis Regensburg und Herrn Bürgermeister Rudolf Graß für die Gemeinde Obertraubling übergeben werden. (https://www.openpetition.de/petition/statistik/buendnis-zur-bewahrung-der-besten-boeden-bayerns#petition-main )
Stadt und Landkreis Regensburg sind nach über 50 Jahren stetigem und oft unkoordiniertem Wachstum und Flächenverbrauch an einem Punkt angelangt, wo ein „weiter so“ nicht zu verantworten ist. Überdeutlich wird dies bei der Zersiedelung und dem Landverbrauch im Süden und Südosten vom Großraum Regensburg. Mit dem geplanten Bau der R30 werden viele neuen Flächen versiegelt, zerschnitten und auch verlärmt.
Seit Jahren wird auch an der Umgehung von Niedertraubling geplant. 2019 hat der Stadtrat von Neutraubling einen Teil der Planung abgelehnt (MZ 12.10.2019: „Veto ärgert Obertraublinger: Der Neutraublinger Stadtrat hatte die R30-Planungen abgelehnt. Doch ohne den angedachten Stich macht das Konzept keinen Sinn.“). Es ist zu befürchten, dass die Vorplanungen ohne Beteiligung der Öffentlichkeit weiter vorangetrieben werden. Das Bündnis erachtet eine öffentliche Diskussion aber für dringend notwendig.
Die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis wollen zunehmend wissen, was „das Ziel“ für unseren Landkreis ist. Viele fragen sich: Wollen wir in einer Metropolregion mit aneinandergereihten Siedlungskonglomeraten leben oder im Umfeld des Oberzentrums Regensburg mit einem Landkreis, wo noch eigenständig wahrnehmbare Gemeinden mit Lebensqualität in schöner Landschaft und möglichst intakter Natur vorhanden sind?
Bayern liegt im Spitzenfeld beim Flächenfraß und der Bodenversiegelung in Deutschland (Flächenverbrauch alleine Bayern (2021): 10,3 ha/Tag, Bund 55 ha/Tag (Schnitt Jahre 2018 - 2021)). Nach Aussagen der Bayerischen Staatsregierung sollen gute Böden nun aber in dem neuen bayerischen Landesentwicklungsprogramm vorrangig für die Landwirtschaft, die Ernährungssicherung den Wasserhaushalt und den Klimaschutz erhalten und geschützt werden. Trotz neuem Landesentwicklungsprogramm, werden jetzt sogar auf den besten Böden Bayerns, dem Gäuboden, Großbauprojekte geplant.
Zudem wurde das Bundes-Klimaschutzgesetz in das Regelwerk für den Verkehr über die E KLIMA 2020 eingeführt. Wenn das ernst genommen wird, müssen wir unsere laufenden Aus- und Neubauvorhaben auf den Prüfstand stellen. Wir brauchen Investitionen in die Bahn, Radwege und den ÖPNV und nicht in neue Straßen wie die R30. Unter https://www.agfk-bw.de/fileadmin/user_upload/AGFK-Faktenblatt_E_Klima.pdf Die Vorgaben zum Klimaschutz (Bundes-Klimaschutzgesetz) sehen eine deutliche Senkung der klimaschädlichen Emissionen im Verkehrssektor vor. Um das zu erreichen, sind auf allen Ebenen wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Bei der Berechnung von Verkehrsprognosen sind diese Maßnahmen und ihre Wirkung zu berücksichtigen und daher ein deutlich abnehmendes Kfz-Verkehrsaufkommen anzusetzen.
Der bayerische Gäuboden mit den besten Böden Bayerns ist eine in Bayern einmalige bisher weitgehend unverbaute typische bayerische Landschaft, auf deren Fruchtbarkeit (Kornkammer) der Reichtum und die Geschichte Bayerns aufbaute. Zu seiner Erhaltung und gegen seine Verbauung haben sich Bürgerinitiativen gegründet, die vor der Bay. Landtagswahl durch eine gemeinsame Großdemonstration auf diese nicht wieder gut zu machende landesplanerische Fehlentwicklung hinweisen und sie verhindern wollen.
Wir werben / begrüßen / sehen daher bzw. schlagen vor:
- werben für den Erhalt der besten Böden Bayerns und des bisher noch freigehaltenen Gäubodens für die Landwirtschaft. Etwa 50 Hektar (incl. zusätzlichen Erschließungsflächen) fruchtbarer Boden könnten unwiederbringlich zerstört werden. Der Straßenbau dient der Erschließung des Gäubodens als Industrie- und Gewerbebetrieb. Dadurch gingen in Folge hunderte Hektar bester Böden verloren. Es geht dabei nicht um die schon sehr guten Böden des tertiären Hügellands sondern um quartäre Lößlehmböden. Das sind die besten Ackerstandorte weltweit! Nach unserer Kenntnis liegt dort auch das amtlich erfasste Flurstück mit dem „besten Bayrischen Boden“.
- begrüßen es, wenn das Gebiet östlich der Gemeinden Obertraubling und südlich von Neutraubling als Grün- und Frischluftzone (Geislinger Mühlbach. Guggenberger Weiher) zwischen den Industriegebieten im Westen (BMW) und Norden (Neutraubling) und den Wohngebieten (Obertraubling, Köfering) im Süden erhalten bleibt und soweit möglich auch ökologisch und für die Naherholung entwickelt wird.
- sehen die Gefahr, dass die Umgehung Fernverkehr von der Autobahn weg und durch den Landkreis führt. Dadurch entsteht eine neue „Lärm- und Zerschneidungsachse“. Die Wohn- und Lebensqualität im Landkreis schwindet.
- schlagen als Alternative vor, die B15 -soweit notwendig- im Bestand zu ertüchtigen.
Gez. (Stand 11.12.2023)
Michael Maly
Wolfgang Bauer
Christoph Bauer; Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V., Bezirksgeschäftsstelle Oberpfalz
Waltraud Kanzelsberger; Bund Naturschutz in Bayern e.V., Ortsgruppe Obetraubling
Raimund Schoberer; Bund Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe Regensburg
Herbert Lichtenberg; Bündnis 90/Die Grünen, Ortsgruppe Obertraubling