Pressemitteilung- Erste Erhebung zur Belegung des Parkplatzes Unterer Wöhrd
Es waren maximal 246 Parkplätze von den derzeit 410 zur Verfügung stehenden Parkplätzen belegt. Ein Parkhaus, das das Angebot auf über 1100 bzw. 1400 Parkplätze erweitern soll, wäre vor diesem Hintergrund nicht notwendig, ja unsinnig und völlig unwirtschaftlich. Außerdem würde man hier eine falsche Entwicklung an dieser Stelle manifestieren.
Der BUND Naturschutz, VCD, ADFC, die Altstadtfreunde und weitere Organisationen fordern den Stadtrat der Stadt Regensburg auf, die 76. Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) und den Bebauungsplan Nr. 279 abzulehnen und stattdessen für das Areal in größeren Bereichen einen „Klima- und Erholungsbereich“ zu gestalten, wie im aktuell gültigen FNP vorgesehen.
Stellplätze für Anwohner können maßvoll vorgehalten werden. Das Angebot vorhandener Parkplätze in Regensburg ist im Vergleich zu anderen Städten sehr gut und nicht ausgelastet. PKW-Nutzer können über das Parkleitsystem zu vorhandenen Parkhäusern und Park&Ride Angeboten mit gut getakteter ÖPNV-Anbindung vom Stadtrand, sehr effektiv in die Innenstadt kommen.
Das Park&Ride Vorbild ist das bekannte Parkhaus in Fröttmaning vor München, in dem man für 1 Euro im ganztägig parken kann und mit der U-Bahn in die Stadt fährt.
Die aktuellen Abrissarbeiten an der Bodenplatte des ehemaligen Eisstadions am Unteren Wöhrd könnte ein idealer Anfangspunkt für einen unversiegelten Grünbereich darstellen, der sich bis und entlang des Donauufers erstreckt.
Laut Angabe der Stadt Regensburg ist „… seit dem 5. Juli 2024 der öffentlich zugängliche Parkraum auf dem Gelände des ehemaligen Alten Eisstadions gebührenpflichtig.
Aktuell stehen dort 410 Parkplätze zur Verfügung… Die neue Parkgebühr umfasst zwei Tarife: 1 Euro für 12 Stunden sowie 2 Euro für das Parken über 12 bis maximal 24 Stunden. Bei Überschreitung der Höchstparkdauer sowie bei Nicht-Bezahlung wird eine Vertragsstrafe in Höhe von 45 Euro erhoben.“ Der Bewohnerparkbereich wird mit 75 Stellplätzen angegeben.
Erhebung des BUND Naturschutz und VCD hat folgende Parker erfasst:
Offiziell liegen noch keine Belegungszahlen der Stadt Regensburg vor. Ein Ehrenamtlicher des BUND-Naturschutz und VCD hat sich aber die Arbeit gemacht, die Belegung zu erfassen. Demnach beträgt die Belegung, jeweils an verschiedenen Tagen im August, zwischen 10 bis 12 Uhr:
• Anwohnerparklätze zwischen 31 und 51 PKW belegt
• öffentlicher Parkbereich zwischen 109 und 201 PKW belegt
• und 10 bis maximal 15 Camper
• Im Maximum wurden, an einem Dienstag, 246 parkende Fahrzeuge erfasst.
Diese ersten Ergebnisse bestätigen aus Sicht der Organisationen, auch wenn der Monat August ein Ferienmonat ist, folgende Fakten:
• das Angebot an Anwohnerstellplätzen ist mehr als ausreichend und wurde bisher bei der Erhebung nie vollständig genutzt.
• Im öffentlichen Parkbereich waren maximal 215 Stellplätze belegt, selbst bei sehr geringen Parkgebühren von 1€ in 12 Stunden.
Die ca. 600 möglichen öffentlichen Parkplätze, ohne ein neues Parkhaus, wären mehr als völlig ausreichend gewesen.
• Daraus kann man eindeutig schließen: Es gibt keinen Bedarf, um hier ein Parkhaus für 18 Mio. Euro zu bauen, selbst wenn weitere Parkplätze in der Innenstadt für Bäume oder verbesserte Aufenthaltsqualität entfallen müssten. Fraglich ist auch, ob bei einem Parkhaus derart günstige Tarife wirtschaftlich darstellbar sind.
• Es besteht aktuell die Möglichkeit, einen größeren Bereich des Areals mit einem „Klima- und Erholungspark“ aufzuwerten. Dies wäre ein wichtiges Zeichen!
• Eine Erhebung der bewirtschafteten Stellplatznutzung, über ein ganzes Kalenderjahr wird die ersten gewonnen Ergebnisse sicher stützen.
Gerne verweisen wir auch auf die BN-Pressemitteilungen:
• 31.07.2024 Pressemitteilung - Erschreckende Ergebnisse der Deutschen Umwelt- hilfe: Regensburg erhält die „Rote Laterne“.
• 21.07.2024 Stellungnahme: Beteiligung 76. Änderung FNP und BEBAUUNGS- PLAN NR. 279 / MOBILITÄTSDREH-SCHEIBE UNTERER WÖHRD
Regensburg den 29.08.2024
Gez. Raimund Schoberer / Wolfgang Bogie