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Pressemitteilung - Erschreckende Ergebnisse der Deutschen Umwelthilfe: Regensburg erhält die „Rote Laterne“

Spitzenreiter der am stärksten versiegelten Städte mit zu wenig Grünvolumen im Vergleich mit anderen Städten in Bayern ist: Regensburg in der Oberpfalz.

Die Stadt Regensburg hat beim Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe von den 17 in Bayern bewerteten größeren Städten den schlechtesten Platz, die „rote Laterne“ bekommen.

Bundesweit strahlt Regensburg mit Platz 3 durch zu starke Versiegelung und sehr geringem Grünvolumen im Lichtkegel der Negativbeispiele weit über die Oberpfalzgrenze hinaus.

31.07.2024

(siehe: https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/zu-viel-grau-zu-wenig-gruen-viele-deutsche-staedte-fallen-durch-im-ersten-hitze-check-der-deutschen/)

Das Ergebnis ist erschreckend und zeigt, dass Regensburg in den letzten Jahrzehnten bei der Sicherstellung ausreichender Grünflächen entgegen besseren Wissens leider komplett versagt hat. Bedrückend ist, dass auch im Jahre 2024 kein wirkliches Umdenken sattfindet. Es verschwindet nahezu täglich weiteres Grün im Stadtgebiet.

Die Stadt Regensburg opferte in den letzten Jahren hektarweise amtlich kartierte Biotope, lediglich um Straßen zu verbreitern oder neu zu bauen. Für die Nachverdichtung wurden und werden wertvolle Bäume gefällt; Nicht einmal immer für neuen Wohnraum, sondern ebenso für -Tiefgaragenstellplätze von Autos. Diese Autos stehen dann kühl unter der bebauten Erde, an der Oberfläche wird es für uns Menschen hingegen unerträglich und lebensbedrohlich heiß.

Hitzeperioden führen inzwischen zu vielen Todesfällen. Hitze tötet, man kann es nicht laut genug sagen und mehr Grün in der Stadt würde Leben retten.

Aber: Aktuell sollen weitere Grünbereiche bebaut werden. Selbst ein im Klimagutachten der Stadt als „klimarelevant“ eingestufter kleiner, kühlender Stadtwald an der Lilienthalstraße soll weichen. Erschwerend kommt hinzu: Regensburg ist aufgrund seiner topografischen Lage auch nach Aussagen des Bayer. Landesamts für Umwelt eine der am meisten vom Klimawandel betroffenen Städte in Bayern (siehe Seite 7, Sonderfall Stadtklima in dicht bebauten Städten, speziell in Regensburg: Bayerns Klima im Wandel - Klimaregion Donau)

Als Lösung wird im Bericht gefordert: Die klimaangepasste Stadt ist gut für Mensch und Umwelt. „Schatten spendende Alleen statt Verkehrsschneisen, Parkanlagen statt Asphaltwüsten, grüne Dächer und Fassaden, ein dichtes Netz von Rad- und Fußwegen und ein eng getakteter öffentlicher Nahverkehr.“

Der Rückbau und die Entsiegelung hin zur klimagerechten Stadt werden für die Kommunalpolitik eine der größten Herausforderungen in diesem Jahrhundert. Auch weil die Fördergelder von EU, Bund und Ländern noch nicht den gewohnt großen finanziellen Anreiz für Kommunen bieten. Mittelfristig zahlt es sich jedoch doppelt aus, heute mit dem noch kostengünstigen grünen Umbau zu beginnen.

Konkret schlagen wir als ältester Umweltverband Bayerns vor:

Ein neues Amt für Grünflächen mit Kühlleistungspunkten nach der EU-Renaturierungsverordnung zu schaffen. Es muss nach unserem Kenntnisstand ab dem 18.08.2024 sowieso ein verbindlicher Plan (Green Deal ist wohl ungeeignet) für Regensburg aufgestellt werden, da die EU-Verordnung umgesetzt werden muss und damit unseren Forderungen für mehr Stadtklima auch verbindlichen Nachdruck verleiht.

Es gilt: jetzt muss beherzt und zielgerichtet gehandelt werden durch einen neu aufgestellten Masterplan Grünfläche, welcher gesichert im Haushaltsplan der Stadt Regensburg – zielgerichtet Grün fördert.

Was ist zu tun?

A) Grünflächen sichern, verbessern, neue Grünbereiche schaffen.

B) Neue Parkanlagen anlegen und Freiflächen vor Versiegelung durch Bebauung sichern, wie beispielsweise:

1. Pürkelgut;

2. Klima- und Biotopwald Lilienthalstraße,

3. Platanenallee Unterer Wöhrd,

4. Römerpark,

5. Ostpark,

6. Bäume auf der PLK und am neuen Hallenbad samt aktuell ausgebaggertem trockenem Wurzelbreich retten.

7. Odessa-Park usw.

C) Stärkung Quartiersgrün und auch neue Begrünung.

D) Rückbau versiegelter Straßenbereiche z.B.:

1. Bayerwaldstraße

2. Altdorfer Straße

3. Adolf-Schmetzer Straße

4. Donaustaufer Straße

E) Bäume

1. Bestehende Bäume auf Privatflächen kommunal fördern und bei Neubau verbindlich im BBP einfordern

2. Keine Tiefgaragenstellplätze mehr im Stadtgebiet, weder auf Privatgrund noch auf öffentlichem Baugrund, wenn dafür Bäume gefällt werden müssen, die nicht für Wohnungen, sondern für Autos weichen. Negativbeispiel Alberstrasse 10, Dechbetter 49.

F) Aktuelle aufgestellte Bebauungen im Stadtgebiet neu überdenken und Verfahren erstmal stoppen:

  • STOPP: BBP Nr. 217 „Verlust wertvollen Klima- und Biotopwald Lilientalstraße“ im Stadtgebiet (siehe Anlage 4)

  • STOPP: BBP Nr. 279 „Baurecht für Mega-Parkhaus am Unteren Wöhrd“ (siehe Anlage 5)

  • STOPP: BBP Nr. 195 „Verlust Biotopfläche mit Biotophotspot im Stadtgebiet der ehemaligen Schlämmteiche der Zuckerfabrick“

  • NEU DENKEN: BBP Nr. 151 „Verlust Freifläche Gleisdreieck“

  • STOPP: BBP Nr. 281 „Verlust wertvoller Baumbestand bei der Anhalt“

  • STOPP: DB-Planungen bei z. B. Großprüfungen mit Verlust einer kompletten Kleingartenanlage, die durch alt gewachsenes Grün extrem kühlt.

  • STOPP: Sallerner Regenbrücke mit dem Ausbau der Nordgaustraße

G) Rückabwickeln:

  • BBP Nr. 251 „Containerbahnhof“; Betroffen sind große, kühlende Freiflächen und mehrere Hektar amtlich kartierter Biotopflächen gleich neben dem dicht besiedelten Stadtviertel „hohes Kreuz“.

Gez.
Raimund Schoberer

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