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Pressemitteilung: Bündnis Beste Böden Bayerns (BBBB) zur Entscheidung des Gemeinderates Obertraubling zur Weiterplanung Ortsumgehung Niedertraubling (OUN)

Enttäuschung herrscht beim Bündnis zur Bewahrung der Besten Böden Bayerns über die Entscheidung des Gemeinderates Obertraubling. Mit 16 : 4 Stimmen stimmten die Räte für die Weiterplanung des umstrittenen Projekts. Nur Grüne und SPD waren dagegen.

22.10.2025

Das Bündnis ist seit 2022 aktiv gegen diese seit vielen Jahren betriebene und aus ihrer Sicht völlig aus der Zeit gefallene Straßenbauplanung.

Mit Argumenten, Aufklärungsarbeit über die Trassenführung sowie der Erarbeitung eines Alternativvorschlags zur Vermeidung der enormen Zerstörung von 300.000 bis 500.000 m² wertvollsten Ackerlandes sollten Bürger und Entscheidungsträger überzeugt werden. Eine Onlinepetition mit 1.460 Unterschriften wurde an Landrätin Schweiger und 1. Bürgermeister Graß übergeben.

Weil die bisherigen Gutachten veraltet waren, wurde die Überarbeitung mit den aktuellen Verkehrszahlen und die Prüfung des Vorschlags des BBBB vom Landkreis in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse der neuen Verkehrsuntersuchung waren nun am 13. Oktober 2025 Gegenstand der außerordentlichen Gemeinderatssitzung.
Das neue Gutachten kam zu der Empfehlung, dass der Bau der OUN mit und ohne Stich nach Neutraubling die beste und günstigste Lösung zur Bewältigung der Verkehrsprob-ematik am „Kreuz des Südens“ ist.

Neu an diesem Ergebnis ist, dass auch ohne Stich die vorgegebenen Ziele erreicht werden. Ebenso geändert hat sich die Einschätzung zum Kreuzungspunkt Nord. Dieser soll nun mit über 30.000 Fahrzeugen auch ohne Stich funktionieren, was in den alten Gutachten noch ausgeschlossen wurde. Auch die Entlastung der Regensburger- und Landshuter Straße ist nun höher. Unverändert ist die Einschätzung, dass in den Ortsteilen Piesenkofen und Oberhinkofen der Verkehr dadurch sogar leicht zunimmt.

Bemerkenswert ist, dass das Gutachten dem Vorschlag des BBBB den bestmöglichen Wirkungsgrad für beide Kreuzungspunkte an der Bahnbrücke bescheinigt. Wegen der hohen Kosten von ca. 70 Mio. sowie der Aussage, dass hier keinerlei Förderung gewährt wird, wurde der Vorschlag verworfen. Für die OUN würde dagegen die Fördergießkanne in Höhe von mindestens 80% ausgeschüttet. Das ist ein unfair, handelt es sich auch hier um Steuergelder.

Im Vorfeld der Entscheidung organisierte die CSU eine Infoveranstaltung mit Staatsminister Bernreiter. Dieser stellte klar, dass der Freistaat Bayern die OUN (jetzt Staatsstraße 2615) auch wegen des schlechten Kosten-Nutzen-Verhältnisses weder jetzt noch in den nächsten Jahrzehnten bauen würde. Allerdings würde der Freistaat nach Fertigstellung der OUN die Ortsumfahrung Mangolding in Eigenregie bauen (wird benötigt, um das NKV 1,0 zu erreichen). Er stellte eine Förderung von mindestens 80 % der förderfähigen Kosten in Aussicht. Eine Bezuschussung von Alternativplanungen zur OUN schloss Minister Bernreiter konsequent aus. Es liegt also alleine in der Hand der Gemeinde Obertraubling im Rahmen der Sonderbaulast die OUN zu planen und zu bauen.

Das zentrale Thema der Gemeinderatssitzung war die Finanzierbarkeit der OUN. Die fachlichen Einschätzungen von Geschäftsleiter und Kämmerer lauteten eindeutig, dass sich Obertraubling den Bau der OUN mit Gesamtkosten von ca. 47 Mio. und einem Gemeindeanteil von über 10 Mio. nicht leisten kann.

Nach einer kontroversen Debatte und dem Vorschlag, die Entscheidung im nächsten Jahr dem neuen Gemeinderat zu überlassen, wurde in dem Beschluss nur über die Fortführung der Planung, nicht aber den Bau abgestimmt.
Der Beschluss hat zur Folge, dass zu den bereits entstandenen Planungskosten von 500.000 € nochmal 500.000 € bis zum Ende der Planfeststellung dazukommen. Obertraubling (400.000 €) und Landkreis (600.000 €) lassen es sich also in einer Zeit, in der allerorten zum Sparen aufgerufen wird, eine Million Euro aus Steuermitteln kosten, eine Straße zu planen, die sich Obertraubling nicht leisten kann.

Wenn man betrachtet, wie locker hier mit Steuergeldern umgegangen wird, kann es für das BBBB nur heißen, weiterhin gegen die OUN und die damit einhergehende massive Flächenversiegelung der allerbesten Böden von ganz Bayern und das Verbrennen von Steuergeldern zu kämpfen.


Gezeichnet
Ludwig und Waltraud Kanzelsberger
Raimund Schoberer

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