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Stellungnahme zur Vorbereitende Untersuchungen und Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept „Gries“ / Beteiligung und Mitwirkung öffentlicher Aufgabenträger gemäß § 139 Baugesetzbuch (BauGB)

Für die förmliche Beteiligung am o.g. Verfahren bedankt sich die Kreisgruppe Regensburg des Bundes Naturschutz und nimmt wie folgt Stellung; insbesondere auch zur im Raum stehenden Quartiersgarage / Gräßlschleife (LQ7):

 

08.02.2024

1. Vermeidung weiterer Bodenversiegelung
Im Plan wird folgendes unter Bestandsaufnahme aufgeführt (S.37) : Im Vergleich zum nahegele-genen Altstadtbereich stellt sich die mikroklimatische Situation im Quartier somit einerseits ent-spannter, aber dennoch als auf hohem Niveau belastet dar. Wesentliche Ausgleichsleistungen werden demnach von den grünen Uferzonen rund um das Quartier sowie von der Donau als Kalt-luftleitbahn übernommen.
Nicht zuletzt, um die Auswirkungen der Hitzeperioden auf das Quartier, aber auch die Altstadt ab-zumildern, darf daher keine weitere Flächenversiegelung stattfinden.

2. GJ1 Sanierungsberatung (S. 72):
Entsiegelung der Vorgärten, Höfe und gepflasterten (Park-)Flächen (Bsp. S. 39) finden wir unter-stützenswert. Auch die Begrünung von den wiederholt erwähnten Hütten und Garagendächern re-gen wir an.

3. LQ3 und LQ14 - Freiräumliche Neugestaltung im Zusammenhang mit Grieser Steg und Hochwasserschutz (S.65/71):
Auf der einen Seite wird der Schutz der biotopähnlichen Flächen am Donauufer im Plan gefordert mit Verweis auf das Freiraumentwicklungskonzept der Stadt Regensburg 2020 (Schutz der Bio-diversität und Lebensräumen von Flora und Fauna). Auf der anderen Seite ist die Rede von Stadtmöblierung, Beleuchtung der Wege, klare Wegeführung, Zugänge zum Donauufer. Letzteres klingt nach Ordnung und „Asphaltierung“ bzw. Versiegelung und Verlust an Grün. Gerade das „wil-de und natürliche Donauufer“ ist für Flora und Fauna von besonderer Bedeutung. Die Donau ist die zentrale Biodiversitätsachse durch Regensburg und muss mit ihren Ufern und Vorländern ge-schützt und Naturnähe gefördert werden wo immer das möglich ist. Hier sollte sehr behutsam und sparsam mit Änderungen vorgegangen werden.
Verweise auf den notwendigen Schutz ufernaher Gehölze (u.a. Weiden) und ggf. Baumneupflan-zungen sind nicht aufgeführt. Die Weiden am Ufer vom Donaunordarm und auch der Jahninsel werden durch Biber und Hochwasser in Ihrer Zahl dezimiert. Erfreulicher Weise werden diese schon in vielen Fällen durch Bissschutzgitter geschützt. Dieser Schutz ist instand zu halten und wo möglich auch noch zu verbessern. Der BUND Naturschutz hat hier dem Gartenamt Unterstützung im Rahmen einer Aktion angeboten.

4. Quartiersgarage / Gräßlschleife (LQ7):
Wir lehnen jeglichen Grünverlust in diesem Bereich nicht nur ab sondern sehen die Möglichkeit, die Klima-, Natur- und Erholungsfunktion in diesem Bereich deutlich zu stärken. Sollte hier seitens der Stadt eine Ideenwerkstatt stattfinden, so würden wir hier gerne unsere Ideen einbringen bzw. stehen auch gerne für einen gegenseitigen Ideenaustausch zu Verfügung. U.a.:
• Einrichtung einer Emil-Buslinie vom Dultplatz über Stadtamhof zum Parkplatz Bäckerstraße i.V. mit Verlegung der Parkplätze im Bereich Gräßlschleife zu einem gemeinsamen Bus und PKW Stellplatz „Frankenstraße“ und/oder „Dultplatz.
• Rückbau Stellplätze Gräßlschleife i.d. Schleife als auch entlang der Gräßlstraße und Auf-wertung des Grünbereiches.
• Den Eingang über die Protzenweiher Brücke direkt auf die Hauptstrasse Stadtamhof sollte man für den Durchgangs- und Besuchsverkehr sperren und den gesamten Verkehrt über die Gräßle-Schleife "ableiten". Der Platz vor dem Getränkemarkt und der Brauerei ließe sich neu gestalten (begrünen) und die Straße verkleinern (entsiegeln). Mit dem Teilrückbau / Umbau in einen verkehrsberuhigten Straßenraum wird mehr Platz für Fußgänger, Radfah-rer, Emil-Bus und insbesondere auch Anpflanzung von Bäumen gewonnen.
• Idee könnte auch die Argumentation des Architekturkreises sein, der eine Parkgarage im Bereich des Platzes der Warendult vorschlägt www.architekturkreis.de/aktuelles/vortrag-aufermann-witt-3jbly-a48k9-r2t65-y4yak-snng5. Die Fläche ist dort schon versiegelt und weitestgehend brach liegend.
• Vielleicht lässt sich auch eine Idee entlang des Kanals entwickeln - auch dort sind bereits Parkplätze.
So könnte der Bereich der Gräßleschleife im Grünbestand bewahrt oder sogar aufgewertet wer-den. Eine „Quartiersgarage“ lehnen wir an dieser wertvollen Stelle sehr deutlich ab!

5. Verkehr im Quartier
Hier begrüßen wir insbesondere den Vorschlag, Paketstationen im Bereich der Gräßlschleife auf-zustellen (LQ10), um den Zustellverkehr zu verringern und Carsharing-Angebote auszubauen. Au-ßerdem sollten die Elterntaxis die Möglichkeit bekommen, ihre Kinder in der Gräßleschleife leichter aussteigen zu lassen und der Weg für die Schüler von "hinten" aufs Schulgelände zu gehen sollte sicher sein (LQ13, S70). Die Andreasstraße könnte man dann nur noch für Fahrräder und Anlieger öffnen.

6. Holzgartenbrücke
Der Plan betont bei der Bestandsaufnahme wiederholt die hohe Aufenthaltsqualität durch die ver-kehrsberuhigte Lage und die qualitativ hochwertigen Grün- und Freiräume. Der Grieser Spitz stellt das unmittelbarste Naherholungsgebiet für die Bewohnerinnen und Bewohner der Straßenzüge  Am Gries und Salzgasse dar (S32.). Auch für die Bewohner der Altstadt, anderer Stadtteile und Touristen ist der Park am Grieser Spitz ein „ruhiges und entschleunigtes“ Naherholungsgebiet!
Die Holzgartenbrücke taucht wiederholt -indirekt- in dem Plan auf. Insbesondere beim Thema Ver-kehr und Mobilität und Chancen. Unsere ablehnende Haltung ist diesbezüglich hinreichend be-kannt und mit guten Argumenten hinterlegt.

Zusammenfassend sind für den gesamten Planungsbereich zu nennen:
• Keine Nachverdichtung auch wenn Hochwasserschutz vorhanden sein sollte! Erhalt und insb. Förderung von Lebensstätten für Fledermäuse, Schwalben, Mauersegler, …
• 100% Grünerhalt im Planungsbereich.
• Grieser Spitz: Erhalt als Erholungs- und Ruheraum.
• Erhalt und Förderung amtlich kartierter Biotope und von Bäumen.
• Nördlicher Donauarm: Naturnähere Ufergestaltung.
• Wegenetz entlang Donau und am Grießer Spitz: Keine zusätzlichen Asphaltierungen.

Im obenstehenden Plan finden Sie die aus unserer Sicht wichtigen Punkte.

Mit freundlichen Grüßen
Gez.
Raimund Schoberer
1. Vors. Kreisgruppe Regensburg

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